Der Zeekr 7X, ein neues Elektro-SUV der chinesischen Marke Zeekr, richtet sich direkt an etablierte Player wie Tesla, Volkswagen, BMW und Audi. Auch wenn sein Design vielleicht nicht besonders hervorsticht – es weist bekannte moderne SUV-Elemente auf –, verfügt es doch über eine markante Frontbeleuchtung über die gesamte Breite und ein interessantes Detail an der D-Säule. Bemerkenswert ist, dass in der erhöhten „Taxi-Licht“-Beule über der Windschutzscheibe die Lidar- und Radarsensoren untergebracht sind, ein Trend, der zunehmend bei Elektrofahrzeugen von Marken wie Volvo und Nio zu beobachten ist, was auf die wachsende Bedeutung der autonomen Fahrtechnologie hinweist.
Zeekr muss in Großbritannien noch offiziell eingeführt werden, aber Informationen aus anderen Märkten zeigen ein dreistufiges Angebot: Core, Long Range und Privilege. Das Core-Modell verfügt über eine 71-kWh-Batterie mit einer beeindruckenden WLTP-Reichweite von 298 Meilen, während das Long Range-Modell auf eine größere 94-kWh-Batterie (mit Nickel-Mangan-Kobalt-Chemie) für eine Reichweite von 382 Meilen aufgerüstet wird. Die Top-Ausstattung Privilege verfügt über die gleiche große Batterie, verfügt aber zusätzlich über einen zweiten Motor für eine beeindruckende Leistung von 637 PS und eine Reichweite von 337 Meilen.
Ein weiteres Highlight ist die Ladegeschwindigkeit: Die 800-V-Architektur des 7X ermöglicht das Laden mit bis zu 360 kW, was eine Aufladung von 10–80 % in nur 16 Minuten ermöglicht. Zu den weiteren Funktionen gehören eine Wärmepumpe und eine Vehicle-to-Load-Ladefunktion (V2L) sowie standardmäßiges 22-kW-Wechselstromladen.
Beim Betreten des Innenraums erkennt man deutlich den Einfluss von Tesla: Ein großer zentraler 16-Zoll-Touchscreen dominiert das Armaturenbrett und steuert alles von der Klimaanlage bis zur Unterhaltung, einschließlich einer ungewöhnlichen Lenkradverstellfunktion. Während das Gesamtdesign eher konventionell ist, sorgen hochwertige Ausstattungsdetails für einen Hauch von Luxus. Trotz einiger möglicherweise fragwürdiger Kristallakzente strebt Zeekr eindeutig eine wahrgenommene Qualität an, die mit etablierten Premiummarken vergleichbar ist.
Dieses Flaggschiff-Privilege-Modell ist großzügig ausgestattet. Beheizbare und gekühlte achtfach elektrisch verstellbare Vordersitze, ein Panorama-Schiebedach, zwei kabellose Ladestationen für Mobiltelefone, Matrix-LED-Scheinwerfer und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme gehören zur Standardausstattung. Ein optionales Paket steigert das Erlebnis mit einem 36-Zoll-Head-up-Display und einem Soundsystem mit 21 Lautsprechern noch weiter.
Der 7X bietet durchgehend viel Platz. Die Rücksitze sind beheizbar, elektrisch neigbar und verfügen über eine individuelle Klimaregelung, während sich die Türen um 90 Grad öffnen lassen und den Zugang für die Passagiere, insbesondere für Familien mit kleinen Kindern, erleichtern. Ein großzügiger Kofferraumboden bietet 539 Liter Ladevolumen, vergleichbar mit Konkurrenten wie dem Skoda Enyaq.
Bei unserer Probefahrt mit dem Spitzenmodell Privilege (angetrieben von zwei Motoren und mit 637 PS) wurde deutlich, dass es sich bei diesem Auto um ein Auto handelt, bei dem Komfort wichtiger ist als purer Fahrspaß. Obwohl er in der Lage ist, eine respektable Zeit von 0 auf 100 km/h in 3,8 Sekunden zu erreichen, mangelt es ihm an der von solchen Leistungsdaten erwarteten Handling-Feinheit. Der lange Gaspedalweg dämpft das spontane Ansprechverhalten auch im Sportmodus zusätzlich.
Regeneratives Bremsen bietet mehrere Einstellungen (einschließlich Ein-Pedal-Bedienung), die über den Touchscreen zugänglich sind, obwohl physische Paddel am Lenkrad intuitiver wären. Trotz dieser kleinen Unannehmlichkeiten ist das System gut abgestimmt und nahtlos integriert.
Raffinesse und Leistung sind unbestreitbar Stärken des Zeekr 7X und stellen im Hinblick auf das Gesamtpaket eine echte Herausforderung für Tesla dar. Es fehlen jedoch einzigartige Elemente, die es von der Konkurrenz unterscheiden.
Das wahre Wertversprechen liegt wahrscheinlich in den Versionen mit einem Motor und Hinterradantrieb, die eine hervorragende Reichweite und Leistung zu günstigeren Preisen bieten. Diese Modelle scheinen eine bessere Balance für den Alltagsgebrauch zu bieten als das leistungsstarke Privilege-Modell, das wir getestet haben.
Dank der serienmäßigen adaptiven Luftfederung, die auch im Sportmodus für ein weiches Fahrgefühl sorgt, ist der 7X zwar komfortabel, tendiert jedoch zu einem eher weichen Charakter, der Fahrern, die ein schärferes Handling-Feedback suchen, möglicherweise nicht gefällt. Für Klassenverhältnisse ist es angemessen, aber weniger ansprechend als Alternativen wie das Tesla Model Y oder der Skoda Enyaq.






















