City-Maut in London wird erhöht, Elektrofahrzeuge nicht mehr von der Steuer befreit

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Ab Januar 2026 müssen Autofahrer in der Londoner Innenstadt höhere Gebühren im Rahmen der City-Maut zahlen, und Besitzer von Elektrofahrzeugen (EV) sind nicht mehr davon ausgenommen. Transport for London (TfL) bestätigte die Änderungen und verwies auf die Notwendigkeit, die Einnahmen aufrechtzuerhalten und Verkehrsstaus zu reduzieren. Kritiker warnen jedoch, dass dieser Schritt die Einführung von Elektrofahrzeugen behindern könnte.

Preiserhöhungen und Änderung der Elektrofahrzeugpolitik

Die tägliche Staugebühr wird von 15 £ auf 18 £ erhöht. Während Elektrofahrzeuge nun der Gebühr unterliegen, erhalten diejenigen, die über das AutoPay-System von TfL registriert sind, einen Rabatt von 25 %. Elektrotransporter, Fahrräder und schwere Nutzfahrzeuge (Lkw) werden zunächst von einer größeren Reduzierung um 50 % profitieren, die bis März 2030 auf 12,5 % bzw. 25 % sinken wird.

Begründung und prognostizierte Einnahmen

TfL schätzt, dass ohne die Preiserhöhung an durchschnittlichen Wochentagen weitere 2.000 Fahrzeuge in die City-Maut-Zone einfahren würden. Es wird erwartet, dass der Umzug erhebliche Einnahmen generieren wird; Einige Schätzungen gehen davon aus, dass TfL allein durch die Fahrer von Elektrofahrzeugen jährlich bis zu 75 Millionen Pfund verdienen könnte, sobald die Änderungen in Kraft treten.

Ermäßigungen für Einwohner und zukünftige Berechtigung

Bewohner betroffener Gebiete, die derzeit von einer Ermäßigung von 90 % profitieren, behalten dieses Privileg bis März 2027. Nach diesem Datum steht die Ermäßigung jedoch ausschließlich Fahrern von vollelektrischen Fahrzeugen zu.

Reaktion der Öffentlichkeit und der Industrie

Der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, verteidigte die Änderungen und erklärte, die City-Maut müsse „zweckmäßig“ bleiben. Allerdings ist die öffentliche Meinung geteilt; Eine Umfrage unter über 1.000 Auto Express-Lesern ergab, dass 81 % die Erhöhung als „unfair“ ansehen, obwohl eine Mehrheit (62 %) der Meinung ist, dass Elektrofahrzeuge nicht von der Steuer ausgenommen sein sollten.

Industriegruppen haben starken Widerstand geäußert. Die AA kritisierte den Schritt als „Geldraub“ und argumentierte, er untergrabe die Anreize für die Einführung von Elektrofahrzeugen. Die British Vehicle Rental and Leasing Association (BVRLA) warnte davor, dass die Abschaffung des Rabatts für Elektrofahrzeuge den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen ins Stocken bringen könnte, insbesondere da die aktuellen Akzeptanzraten für Elektrofahrzeuge hinter den Zielen der Regierung zurückbleiben.

Eingeschränkte Infrastrukturunterstützung

Kritiker weisen auch auf den Mangel an geeigneten Park-and-Ride-Einrichtungen am Stadtrand von London hin, was darauf hindeutet, dass die City-Maut eher eine umsatzgenerierende Maßnahme als eine echte Anstrengung zur Reduzierung von Staus darstellt.

Über die Änderungen wird es voraussichtlich noch weitere Debatten geben, wobei die Notwendigkeit von Einnahmen mit dem umfassenderen Ziel der Förderung eines nachhaltigen Transports in Einklang gebracht werden soll.