Ford bringt ersten vollelektrischen Schwerlast-Lkw auf den Markt: den F-Line E

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Ford erweitert sein Angebot an Elektrofahrzeugen (EV) mit der Einführung des F-Line E, seinem ersten vollelektrischen Schwerlast-Lkw. Während Ford kürzlich einige Ziele für Elektrofahrzeuge zurückgefahren hat, zeigt diese Markteinführung, dass weiterhin in die kommerzielle Elektrifizierung investiert wird. Der F-Line E ist noch nicht für Privatkunden; Stattdessen ist es durch Ford Otosan – ein Joint Venture zwischen Ford und Koç Holding – für schwere kommerzielle Anwendungen in Europa, dem Nahen Osten und Asien konzipiert.

Leistung und Reichweite

Die F-Line E ist in zwei Konfigurationen erhältlich: einer 4×2- und einer 6×2-Konfiguration. Das größere 6×2-Modell verfügt über vier 98-kWh-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien mit einer Gesamtleistung von 392 kWh (314 kWh nutzbar) und einer Reichweite von bis zu 300 km. Bei normaler Fahrweise leistet er 415 PS und 1.010 lb-ft Drehmoment, die Höchstleistung liegt bei 523 PS und 1.821 lb-ft. Der 6×2 unterstützt auch Spitzenladegeschwindigkeiten von bis zu 285 kW.

Die kleinere 4×2-Version verfügt über drei Batteriepakete (insgesamt 294 kWh, 235 kWh nutzbar) mit einer Reichweite von bis zu 250 km. Angetrieben wird es von einem weniger leistungsstarken Motor mit 315 PS, einer Spitzenleistung von 389 PS und unterstützt Ladegeschwindigkeiten von bis zu 213 kW. Die Geschwindigkeit ist bei beiden Modellen auf 56 mph (90 km/h) begrenzt.

Auf Vielseitigkeit ausgelegt

Ford Trucks betont die Anpassungsfähigkeit des F-Line E. Es ist für Lieferflotten, kommunale Dienste und spezielle Aufgaben wie die Müllabfuhr gedacht. Der modulare Aufbau des Staplers ermöglicht eine einfache Anpassung an spezifische Aufgaben ohne umfangreiche Modifikationen. Dieser Ansatz eignet sich für Unternehmen, die eine flexible EV-Lösung für ihre betrieblichen Anforderungen suchen.

Hybridstrategie: Elektrofahrzeuge neben Verbrennungsmotoren

Die Einführung der F-Line E erfolgt parallel zu Aktualisierungen der traditionellen Ford-Verbrennungsmotorenpalette. Der überarbeitete F-Max mit 12,7-Liter-Motor für 2025 soll die Kraftstoffeffizienz um 11 Prozent verbessern. Dies unterstreicht den strategischen Ansatz von Ford: die Elektrifizierung anzustreben und das bestehende Angebot an Verbrennungsmotoren (ICE) weiterzuentwickeln. Dieser duale Weg spiegelt die Realität wider, dass trotz der Weiterentwicklung der Elektrofahrzeugtechnologie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor für viele kommerzielle Anwendungen weiterhin von entscheidender Bedeutung sind.

Der F-Line E stellt für Ford einen bedeutenden Schritt im Bereich der schweren Elektrofahrzeuge dar, aber sein begrenzter Einstiegsmarkt und die gleichzeitige Entwicklung von ICE-Lösungen zeigen eher den laufenden Übergang als eine sofortige Überarbeitung der Nutzfahrzeugindustrie.