Fords F-150 Lightning steht angesichts sich ändernder Prioritäten vor einer ungewissen Zukunft

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Fords F-150 Lightning steht angesichts sich ändernder Prioritäten vor einer ungewissen Zukunft

Ford, die dominierende Kraft im amerikanischen Lkw-Verkauf, hat kürzlich einen deutlichen Rückschritt von seinen Ambitionen für Elektrofahrzeuge gemacht, insbesondere im Hinblick auf den F-150 Lightning. Letzten Monat kündigte das Unternehmen eine unbefristete Einstellung der Lightning-Produktion an und versetzte stündliche Mitarbeiter in ein nahegelegenes Werk, das sich auf die Herstellung gasbetriebener Lkw konzentriert. Dieser Schritt unterstreicht eine wachsende Besorgnis: Obwohl der Lightning der meistverkaufte Elektro-Pickup des Landes ist, ist er für Ford möglicherweise finanziell nicht rentabel.

Produktionsstopp und Fokusverlagerung

Die Entscheidung, die Lightning-Produktion anzuhalten, wurde nicht im Alleingang getroffen. Ein Brand bei einem Zulieferer störte zunächst den Betrieb, aber Ford betrachtete die Anpassung als Gelegenheit, „profitableren“ Fahrzeugen Vorrang zu geben, die weniger auf Aluminium angewiesen sind. Diese Verschiebung deutet darauf hin, dass die Produktionskosten und die Verkaufsleistung des Lightning hinter den Erwartungen von Ford zurückgeblieben sind. Die Abhängigkeit von Aluminium, einem teureren Material als Stahl, stellt für die Finanzlage von Elektro-Lkw immer wieder eine Herausforderung dar.

Enttäuschende Verkaufszahlen

Die Verkaufszahlen zeichnen ein klares Bild der Underperformance des Lightning. Im dritten Quartal lieferte Ford lediglich 10.005 Lightning-Trucks aus, sodass sich die Gesamtzahl seit Jahresbeginn auf 23.034 Einheiten beläuft. Obwohl dies eine Steigerung von 1 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt, ist es ein dürftiges Ergebnis, insbesondere wenn man das Gesamtabsatzvolumen von Ford berücksichtigt. Um dies ins rechte Licht zu rücken: Der Lightning wird von mehreren anderen Ford-Fahrzeugen verkauft, darunter dem Lincoln Nautilus (26.237 Einheiten), der E-Serie (30.195 Einheiten) und sogar dem Mustang (32.818 Einheiten).

Mögliche Stornierung droht

Berichten des Wall Street Journal zufolge diskutieren Ford-Führungskräfte aktiv über die Möglichkeit, den F-150 Lightning ganz einzustellen. Obwohl noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, signalisieren die laufenden Gespräche eine ernsthafte Neubewertung der Zukunft des Elektro-Lkw innerhalb der Produktpalette des Unternehmens.

General Motors steht vor ähnlichen Herausforderungen

Fords Probleme sind nicht einzigartig. Auch andere Autohersteller sehen sich mit Gegenwind auf dem Elektro-Lkw-Markt konfrontiert. Ram hat kürzlich seinen vollelektrischen 1500 REV eingestellt, und General Motors erwägt Berichten zufolge die Streichung einiger seiner Elektro-Lkw-Angebote, darunter den Chevrolet Silverado EV, den GMC Sierra EV und den GMC Hummer EV Pickup.

GMs Umsatzrückgang

Die Elektro-Lkw-Verkäufe von GM waren enttäuschend. Im dritten Quartal des Jahres verkaufte Chevrolet nur 9.379 Silverado-Elektrofahrzeuge, während der Sierra EV nur 6.147 Verkäufe erzielte. Der Gesamtabsatz des Hummer EV-Pickups und SUV belief sich auf 13.233 Einheiten. Diese Zahlen unterstreichen einen breiteren Trend: Das Segment der Elektro-Pickups erreicht noch nicht das erforderliche Verkaufsvolumen, um die erforderlichen erheblichen Investitionen zu rechtfertigen.

Selbst der von GM kürzlich eingestellte Elektro-Van BrightDrop verkaufte sich in den ersten neun Monaten des Jahres lediglich 3.976 Mal. Vor diesem Hintergrund scheint der GMC Sierra EV besonders anfällig für mögliche Kürzungen zu sein.

Der Markt für Elektro-Pickups erweist sich als schwieriger als erwartet und erfordert von den Automobilherstellern eine Neubewertung ihrer Strategien und möglicherweise schwierige Entscheidungen darüber, welche Modelle weiterhin unterstützt werden sollen.

Trotz dieser Bedenken behauptet ein GM-Sprecher, dass das Unternehmen „keine Pläne“ habe, seine Produktpalette oder die allgemeine Ausrichtung zu ändern, und betont die Fortschritte bei der Senkung der Produktionskosten. Der zunehmende Druck auf die Rentabilität auf dem Markt für Elektrofahrzeuge deutet jedoch darauf hin, dass sogar GM sein Elektro-Lkw-Portfolio in Zukunft möglicherweise neu bewerten muss.

Letztendlich hängt das Schicksal des F-150 Lightning von Ford und der Elektro-Lkw-Reihe von GM von der Fähigkeit des Unternehmens ab, den Umsatz zu steigern, die Produktionskosten zu senken und die langfristige Rentabilität von Elektro-Pickups in einem wettbewerbsintensiven Markt zu demonstrieren. Die aktuellen Trends deuten auf eine Verlagerung hin zur Priorisierung etablierterer und profitablerer Fahrzeugsegmente hin, sodass die Zukunft der Elektro-Lkw fraglich bleibt