Audi führt seinen 3,0-Liter-V6-Dieselmotor in den europäischen Modellen Q5 und A6 wieder ein, allerdings mit einer bedeutenden Verbesserung: einem Hybridsystem, das das frustrierende Turboloch beseitigen soll, das frühere Generationen plagte. Dieser Schritt erfolgt ein Jahrzehnt, nachdem der „Dieselgate“-Skandal VW und Audi dazu zwang, ihre Dieselstrategie neu zu überdenken, dennoch bleibt Diesel auf vielen globalen Märkten weiterhin beliebt.
Die Entwicklung eines umstrittenen Motors
Der neue Motor mit der Bezeichnung EA897evo4 ist ein direkter Nachkomme des EA897-Aggregats, das 2015 in den Abgasskandal verwickelt war. Audi behauptet jedoch, dass es sich bei dieser Iteration um eine gründliche Überarbeitung handelt, die nicht nur eine höhere Leistung, sondern auch eine verbesserte Einhaltung der Emissionsvorschriften bietet. Der Motor leistet jetzt 295 PS und 428 lb-ft Drehmoment.
Wie das Hybridsystem funktioniert
Die Kerninnovation liegt in einem elektrisch betriebenen Kompressor, der dem Ansaugtrakt hinzugefügt wird. Dieser Kompressor läuft mit einem 48-Volt-System und schaltet sich vor dem herkömmlichen Turbolader ein. Das Ergebnis ist ein sofortiges Drehmoment bei niedrigen Motordrehzahlen, wodurch die Verzögerung, die der Fahrer beim Hochdrehen des Turbos empfindet, effektiv eliminiert wird. Der Kompressor kann in nur 250 Millisekunden einen Druck von 3,6 bar liefern, dreht sich mit 90.000 U/min und sorgt für zusätzliche 24 PS und 170 lb-ft Drehmoment.
Beim Hybridsystem geht es nicht nur um Leistung; Außerdem gewinnt es beim Abbremsen Energie zurück und speichert bis zu 25 kW wieder in der Batterie.
Leistungssteigerung und Kraftstoffeffizienz
Audi gibt an, dass das neue Hybridsystem die Anfangsbeschleunigung verbessert, sodass Fahrzeuge im Vergleich zu älteren Modellen in den ersten 2,5 Sekunden etwa eine volle Wagenlänge mehr zurücklegen können. Die Kraftstoffeffizienz bleibt ein wesentlicher Vorteil des Diesels: Der Q5 erreicht im europäischen Zyklus durchschnittlich 40,6–34,6 US-mpg und der A6 44,4–38,6 US-mpg.
Kompatibilität mit nachhaltigen Kraftstoffen
Ein weiteres bemerkenswertes Update ist die Fähigkeit des Motors, mit wasserstoffbehandeltem Pflanzenöl (HVO) zu laufen, das aus Speiseöl oder landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen wird. Audi liefert jetzt alle Neufahrzeuge aus seinen Werken Ingolstadt und Neckarsulm mit HVO im Tank aus und demonstriert damit den Vorstoß hin zu nachhaltigeren Kraftstoffoptionen.
Dieser Hybrid-Dieselmotor stellt einen kalkulierten Schritt von Audi dar, ein Marktsegment zu behalten und gleichzeitig auf frühere Kritikpunkte und zukünftige Abgasnormen einzugehen. Die Wiederbelebung eines einst umstrittenen Antriebsstrangs, der jetzt mit moderner Technologie ausgestattet ist, unterstreicht die anhaltende Nachfrage nach Diesel in Europa und das Engagement von Audi, die Technologie anzupassen, anstatt sie ganz aufzugeben.
























